camera speculorum pueritia
Im Spiegel meiner Kindheit

Laura Maria Görner

In der Anwesenheit der Dinge wird das Abwesende wach. Und in der Abwesenheit der Dinge kommt das Anwesende an die Macht. – Laura Maria Görner

Laura Maria Görner beschäftigt sich in ihrer Serie CAMERA SPECULORUM PUERITIA - IM SPIEGEL MEINER KINDHEIT mit der Frage, was das Menschsein heutzutage bedeutet. Ausgelöst wurde diese Arbeit und die sich daran anschliessenden Fragen als sie mehrere Wochen bei einer Familie in den Bergen Albaniens lebte.
In dem Projekt untersucht Görner die Verknüpfung des reduktionistischen Moments der Fotografie mit dem assoziativ-narrativen Gestaltungswesen in fotografisch-lyrischer Analyse und dem damit einhergehenden Einfluss der biografisch bedingten Subjektivität auf ihre Wahrnehmung des Lebens im albanischen Bergdorf Bual.
Das daraus entstandene Künstlerbuch ist EIN-BLICK in das Innere der Fotografin im Kontext der Bedeutung des Menschseins.

Laura Maria Görner

Die Grenze liegt nur dort, wo ich sie mir selbst setze.
Und woher soll ich wissen, wo sie ist, bevor ich ihr nicht selbst begegnet bin? Doch ist der Moment der Begegnung mit ihr, zugleich ihre Überschreitung und so erweitert sich meine Realität – immerfort auf der Suche nach dem Anwesenden im Abwesenden.

Where do you see yourself in 20 years?

Mich immer wieder und weiter findend, weil wir Menschen uns bis zum Schluss immer weiter finden werden. Ich bin nie ein fertiger Mensch... Aber für in 20 Jahren... aktuell wünsche ich mir als Installationskünstlerin gesellschaftskritische oder innerseelische Themen zu visualisieren und die Realitäten der Menschen erweitern zu können.

What is a good design for you?

Ich denke in Kunst, nicht Design.
Gut oder schlecht existiert für mich je nach Kontext und vor allem persönlicher Wahr-Nehmung.

What was the most challenging experience during your studies?

Tatsächlich die Bachelorphase... es war kein Experiment... es war ein letzter Sprint zum Ziel, der die Berge und Täler im Sekundentakt abgerannt ist, weil ich tagtäglich aus mir geschöpft habe, gerade deswegen genau in dieser Zeit am meisten gewachsen und verstanden habe.

Who or what inspires you?

Die Sucher im Nicht-Sichtbaren, die Hinterfrager, die Denker.

How do you approach a new project?

Das Denken ist in der Fotografie die Fotografie.
Ich brauche die praktische Umsetzung, die Tat, weil sich darin erst mein Denken verkörpert und das noch Verborgene im Zwischenraum suche bis sich mein Inneres mit dem Äußeren verknüpft hat.

What advice would you give to students who just started studying in your programme?

Seid offen für alle Kritik, die auf euch zustürmt, denn nur durch Kontraste könnt ihr merken, was ihr wollt.
D.h. eine gegensätzliche Meinung zu eurem Projekt ist IMMER eine Bereicherung, einsehend, dass ihr genau so denkt und was ändern solltet, oder, dass ihr hinter eurer Idee steht, genau so, wie ihr sie umgesetzt habt!

Have you changed during your studies? How?

Von Kommunikationsdesignerin zur Fotografin zum konzeptlosen Kommunikationsdesignerin: Kunst ist das, was ich will.
Das ist viel mehr als nur gestalten, es ist schöpfen aus sich selbst.
Vor allem habe ich gelernt, Vertrauen in meine Projekt und den dazugehörigen Prozess zu haben, da sich in dem scheinbar Absichtslosen die Absicht zeigen wird.

Why did you choose to study in your programme?

Fotografie ist eine der größtmöglichen Chancen die Frage über das Menschsein zu beantworten... und ist es nicht das, worauf der Mensch schon immer eine Antwort sucht?
Es ist die Selbstverwirklichung in den Taten und das Weltverständnis darin, welche mich lebendig fühlen lassen.

What are you not going to miss in your studies?

Die Gebühren !

How are you going to celebrate your graduation?

Mal direkt an der Kunstakademie Düsseldorf vorbeischauen... ;) und mich ins nächste Abenteuer stürzen... positive Energie gut nutzen.

Say hi!

1 comments in total

Andreas in Hi 2022-02-15 07:11:08

Hallo Laura, Glückwunsch... sehr schöne und interessante Arbeit 👍😉

Sepehr Kabirimajd