Seit Jahrtausenden erzählen die Menschen Geschichten, deren Charaktere einem Muster psychologisch fundierter Leitbilder entsprechen. In diesen dramaturgischen Urbildern – den sogenannten Archetypen – manifestiert sich eine ureigene Vorstellung von Gut und Böse, von Komik und Drama, von Held:innen und Antagonist:innen. In TALES OF ARCHETYPES erzählt Alex Harbich eine fotografische Geschichte über jene Charaktere, die sich ob ihrer stetigen Verwendung in Literatur und Film längst im kollektiven Gedächtnis verankert haben. Im Zentrum dieser Arbeit steht die Figur der:des Held:in, in der sich die Archetypen von Mentor:in, Gestaltwandler:in, Komiker:in, Herold:in, Wächter:in und Antagonist:in in der Summe ihrer Eigenschaften vereinen. Das Zusammenwirken jener Charaktere ist inszeniert auf einer abstrahierten Bühne in Form kurzer, poetischer Narrative.
Alex Harbich lebt und arbeitet als Fotograf in Hamburg. Der 1994 in Süddeutschland geborene Künstler beschäftigt sich in seiner Arbeit mit den Werten, Handlungen und Entwicklungen, die den Menschen in seinem Innersten formen. Diesen Komplex thematisiert er in umfangreich inszenierten Langzeitprojekten über Identität, Angst oder Entfremdung. Seine Arbeit beschäftigt sich mit dem Menschsein: der Gesellschaft als Kollektiv und dem Menschen als Phänomen. Nachdem er sich dem Medium in den ersten Jahren autodidaktisch näherte, nahm Alex Harbich 2017 das Studium der Fotografie an der University of Applied Sciences Europe auf. Seine Serien stellte er im Zuge der Phototriennale 2018 im Altonaer Museum und im Luxushotel Grand Hyatt aus. Auch für das Programm der Berliner Galerie Minimal wurden seine Fotografien ausgewählt. Neben dieser künstlerischen Tätigkeit arbeitet Alex als professioneller Architekturfotograf.
Langfristig möchte ich selbst gerne Fotografie unterrichten, daneben als freiberuflicher Fotograf arbeiten, vor allem aber stets genug Zeit für freie, künstlerische Arbeiten aufbringen können.
Ein gutes Design ist für mich minimalistisch und tritt gegenüber dem eigentlichen Inhalt in den Hintergrund.
Mich inspiriert vor allem die Musik. Wenn ich neue Ideen entwickle oder über Inszenierungen nachdenke, dann ist in der Regel Musik involviert.
Zu Beginn einer neuen Arbeit besuche ich potentielle Locations, fotografiere Lichttests und recherchiere parallel zu meinem Thema. Inhalt und Ästhetik bereichern sich in dieser Phase gegenseitig. Mit der Zeit ergeben sich die Rahmenbedingungen des neuen Projekts dann wie von selbst.
Es ist wichtig, in jeder Aufgabe dieses Studiums den Mehrwert für die eigene fotografische Entwicklung zu erkennen. Man sollte Dinge machen, weil man sie für richtig und wichtig hält und nicht nur, weil sie gerade verlangt werden. Darüber hinaus halte ich es für immens wichtig, eine Veränderung in der eigenen Arbeit zuzulassen und sich nicht auf Altlasten auszuruhen.
Die Fotografie besaß schon immer einen sehr hohen Stellenwert für mich. Ich musste aber erst den Umweg über einen augenscheinlich „vernünftigen“ Beruf gehen, um zu erkennen, das ich nichts anderes mehr machen möchte.
Im Laufe des Studiums wurden meine Projekte, konzeptionell wie technisch, immer umfangreicher. Das hat nicht immer zu dem semesterweise wiederkehrenden Zeitplan des Studierens gepasst. Ich freue mich darauf, meine Arbeiten in Zukunft auch mal flexibler und langfristiger angehen zu können.
1 comments in total
Echt tolle Arbeit Alex. Die Motive sind echt einzigartig und super stark!! :)