Wie viel weißt du über deine Familiengeschichte? Bei manchen, bei denen die Eltern und Großeltern viel erzählt haben, kommen vielleicht direkt Gefühle hoch. Bei anderen wurde die Vergangenheit schlichtweg totgeschwiegen – die Vergangenheit existiert nicht.
Eines haben wir aber alle gemeinsam: Jede Familie hat ihre ganz eigenen Geschichten. Und manchmal auch Geheimnisse. Erfreuliche Geschichten werden mit Vorliebe auf Geburtstagen und Feiern wiedergegeben. Doch dann gibt es eben auch die Geschichten, die wir nicht gerne erzählen. Die nicht in den Köpfen bleiben sollen. Sie sind nicht perfekt und glänzend, nicht lustig und kurios, sondern dunkel und schmerzhaft. Diese Geschichten sollen für immer im Verborgenen bleiben. Als Schutz vor dem, was in diesen Geschichten liegt. Wir transportieren mit diesem Schweigen so viel mehr, als wir denken.
Am 21.03.1945 kam Francisco Perez aus seinem Heimatland Spanien nach Veracruz, Mexiko, um ein neues Leben zu beginnen. Genau 45 Jahre später am 21.03.1990 kommt seine Enkelin Paulina zur Welt. In der Serie „Vielleicht reden wir eines Tages darüber“ begleitet die Fotografin Julia Tiemann, Paulina bei ihrer Reise zu den Spuren ihrer Familiengeschichte. Eine Reise zu schönen Geschichten – aber auch zu eben jenen Geschichten, die bisher lieber im Verborgenen blieben. Die Bilder zeigen Orte, berührende Erinnerungen und Traumata, die von Generation zu Generation weitergetragen wurden. Diese sogenannten transgenerationalen Traumata fühlen sich wie ein schwerer Rucksack voller Emotionen, die nicht die eigenen sind – sondern die der Vorfahren. Unaufgelöst, für immer feststeckend, weil niemand über sie redet und sie befreit.
Diese Serie ist eine Einladung zu hinterfragen, an welcher Stelle in der Familie vielleicht das Gespräch gesucht und so das Schweigen gebrochen werden kann.
Julia Tiemann is a photographer from Hamburg. She found her artistic home in the field of photography after working several years as a marketing and social media manager. Since her studies at U.E. Hamburg, Julia Tiemann has been fully dedicated to photography. In her works, she increasingly engages with subjects such as trauma, family, and mental health. Not easily digestible, yet through her calm and poetic visual language, she consistently seeks to captivate viewers on an emotional level, creating a safe space for self-reflection.
I hope to continue evolving and developing my photography. And I hope that I can reflect on a multitude of inspiring projects and meaningful encounters with fascinating people.
Good design resonates.
The most demanding experience involved being truthful with myself and confronting my emotions in a personal project.
I draw inspiration from the people around me, unfamiliar places, music, and deep connections.
Before every project I ask myself why I want to do it and if here is anything about it that resonates with me personally.
Dedicate time to exploration and experimentation in order to find out your goals and expectations within photography.
During my time in university, I discovered my own visual language, allowing me to find a new form of expression for myself.
At the beginning of my journey in photography, the majority of my inspiration was drawn from social media. My goal was to acquire the skills to narrate impactful stories through my photographs.
I will not miss the late-night shifts during which I completed my project documentations at the last minute.
I'm going to celebrate with my closest friends.