In seiner Ambivalenz, der unerlässlichen Suche nach Erfüllung und dem Scheitern in ebendieser zu verweilen, hält die Figur Faust aus der Tragödie von Goethe noch heute unserer Gesellschaft den Spiegel vor. Doch wohin führt uns die Negation des Verweilens? Durch Corona befinden wir uns derzeit in einer Umbruchphase, die als Möglichkeit genutzt werden kann, sich mit dem Ethos unserer Zeit auseinanderzusetzen, um die gewonnenen Erfahrungen bestmöglich für die Zukunft zu nutzen. Die Fotografien spiegeln die Auseinandersetzung der Tragödie „Faust Erster Teil“ in Bezug zur heutigen Zeit wider. Die Selbstinszenierungen legen ihren Fokus auf die Farbvielfalt, die nach Goethes Farbenlehre angewandt wurde und regen dazu an, sich mit Faust auf eine Reise zu begeben, sich im Spiegel der Tragödie selbst zu hinterfragen und zu entdecken.
Ein explizites Wunschszenario habe ich nicht. Generell finde ich es einfach wichtig, stets offen und interessiert daran zu sein Neues zu erleben, zu erlernen und zu kreieren.
Eine Gefühls- und/oder Wissenserweiterung.
Das Ungreifbare. Eine Künstlerin, deren Arbeiten und Ansichten ich unter anderem sehr faszinierend finde, ist Hilma af Klint.
Mein Ansatz ist projektabhängig. Wenn es feste Vorgaben gibt, dann beschäftige ich mich erst thematisch damit und gehe dann über zur emotionalen Ebene. Bei freien, eigenen Projekten ist es eher andersherum. Ich arbeite sozusagen entweder von außen nach innen oder von innen nach außen.
Seid experimentierfreudig.
In Hinblick auf das fotografische Arbeiten war die größte Veränderung für mich, das Intuitive mit dem Seriellen zu verbinden.
Ich habe vor, alle Projekte und Erfahrungen der letzten 3 Jahre in einem Fotobuch für mich festzuhalten. Die Zeit verflog mal wieder. Die Triennale, Island und vieles mehr scheint ziemlich lange her zu sein und mir gefällt der Gedanke, auf diese Weise alles Revue passieren zu lassen; etwas zu verweilen und nicht nur schnell Sekt, Prost, weiter.